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Geschichte

Jüdisches Leben ist in Hildesheim aus nachprüfbaren Quellen bereits im 13. Jahrhundert nachweisbar und hatte seit dem Mittelalter bis 1849 eine sehr wechselvolle Geschichte von Ansiedlung in meist sehr bescheidenem Rahmen und Vertreibungen.


Am 10. November 1849 wurde die Hildesheimer Synagoge am dortigen Lappenberg eingeweiht. Nahezu 89 Jahre später, am 09. November 1938, wurde sie von den Nazis zerstört. Danach gab es für gut 58 Jahre kein jüdisches Leben in Hildesheim außerhalb privater Räume.


Man kann fragen, warum wurde nicht schon früher jüdische Gottesdienste in der Stadt gefeiert. Erst in 1988, fast 50 Jahre nach der Reichspogromnacht, kamen der ehemalige Vorsitzende Wolf-Georg Hillel von Eickstedt und seine Ehefrau Channah nach Hildesheim. Hier gab es, soweit bekannt, fünf weitere jüdische Bürger, deren religiöses Engagement in dieser Zeit aber eher zurückhaltend war. Die nächste jüdische Gemeinde mit Synagoge befand sich in Hannover – gut 30 km entfernt.


Schon bald, ab 1995, entstanden erste Ideen zur Gründung einer eigenen Gemeinde, die nach umfangreichen Gesprächen und Planungen am 25. Januar 1997 nach Schabbat als Jüdische Gemeinde Hildesheim gegründet wurde.


Zitat Wolf-Georg Hillel von Eickstedt: „Hätte uns 1988 jemand gesagt, dass wir hier neun Jahre später eine Gemeinde haben würden, wir hätten ihn ausgelacht. Hätte man mir gar prophezeit, ich wäre eines Tages Vorsitzender, hätte ich diese Leute für reif für ein Landeskrankenhaus gehalten.“

 

Zeitnah, am 30. April 1997, gründete sich aus engagierten Hildesheim Bürgern der Freundeskreis der Jüdischen Gemeinde Hildesheim e.V., um den Aufbau der jungen Gemeinde zu fördern.


Was war vorab geschehen: Ab 1990 setzte ein Zuzug von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion ein, die das karge Häuflein der rd. 28.000 Juden in Deutschland schnell anschwellen ließ. In 1990 gab es Deutschland ungefähr 30 jüdische Gemeinden mit sinkender Tendenz. Die Generation der in den 50er und 60er Jahren geborenen Juden verließ oft das Land, weil sie beklagte, ohne jüdische Infrastruktur nicht jüdisch leben zu können.


Heute gibt es gut 110 Gemeinden mit insgesamt mehr als 100.000 Mitgliedern.


Am 10. November 2009 wurde mit sehr viel Hoffnung und in Anknüpfung an 1849 gewagt, wiederum eine Synagoge mit einem Gemeindezentrum in Hildesheim bezogen.

 

Zitat Wolf-Georg Hillel von Eickstedt bei der Einweihung: „Das ist sichtbares Zeichen unserer tiefen Verbundenheit mit der katholischen Kirche. Denn ohne die nicht in Worte zu fassende Großzügigkeit der Verantwortlichen der katholischen Kirche säßen wir alle nicht in diesem Haus. Ab 2005 haben wir intensive Gespräche mit der Stadt Hildesheim geführt, weil wir ein vernünftiges Domizil brauchten. Immerhin hatte die Stadt das Grundstück der Synagoge nach der Pogromnacht enteignet. Darum hofften wir auf Entgegenkommen. Man machte viele schöne, leere Worte. Drei Menschen sind stellvertretend für den Domhof zu nennen, die sagten, dass die katholische Kirche einstehen müsse, wenn die Stadt Hildesheim ihrer Verantwortung gegeüber der jüdischen Gemeinde nicht nachkommt: Bischof Josef Hohmeyer, Bischof Norbert Trelle und Domkapitular Wolfgang Osthaus.


Wir sind in tiefem Dank verbunden.“

Unsere Veranstaltungen

Jüdische Gemeinde Hildesheime.V.
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31137 Hildesheim

 

 

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